Enorme Herausforderung: Gemeinnützige wichtiger denn je

Enorme Herausforderung: Gemeinnützige wichtiger denn je

Zu den explodierenden Baukosten und gestiegenen Energiepreisen kommt ein historischer Anstieg der Inflation, der die angespannte Lage am Wohnungsmarkt weiter zuspitzt. Oberstes Ziel der gemeinnützigen Wohnbauträger ist die Bereitstellung leistbaren Wohnraums: Die Herausforderungen sind enorm, doch aktuelle Daten der Statistik Austria zeigen, bei Mieten und Betriebskosten von GBV-Wohnungen wurden die geringsten Steigerungen verzeichnet.

Auch 2023 werden wieder neue Projekte der GBV-Mitglieder umgesetzt – wichtiger denn je für den Wohnungsmarkt.

Die kürzlich seitens der Statistik Austria veröffentlichten Zahlen zeigen ein düsteres Bild bei Mieten und Betriebskosten. Die bereits mehrfach erfolgten Anpassungen beim Richtwertmietzins sowie die die vom starken Anstieg der Energiekosten in die Höhe getriebenen Betriebskosten stellen für viele Mieterinnen und Mieter eine bedrohliche Situation dar. Verhältnismäßig gering fallen die Steigerungen erfreulicherweise bei den gemeinnützigen Bauvereinigungen aus.

Jedes Prozent Zinserhöhung wirkt sich unmittelbar aus

„Die laufenden Zinserhöhungen treffen natürlich auch uns gemeinnützige Wohnbauträger und damit den geförderten Wohnbau“, betont Christian Krainer, Landesobmann GBV Steiermark. „Jedes Prozent an Zinserhöhung wirkt sich unmittelbar und leider auch sehr spürbar auf die Mietkosten aus. Darauf haben auch wir keinerlei Einfluss.“ Laut Statistik Austria waren sowohl bei Mieten als auch bei Betriebskosten von GBV-Wohnungen die geringsten Steigerungen zu verzeichnen. „Damit blieben die Wohnungsmieten bei den Gemeinnützigen weiterhin rund 25 Prozent unter jenen von privaten oder gewerblichen Vermietern und sind wichtiger denn je für den Wohnungsmarkt“, so Krainer.

Kostenanstieg bei Gemeinnützigen weit geringer

Mit einem Plus von 3,1 Prozent zeigt der Mikrozensus im 3. Quartal 2022 zwar den höchsten Quartalsanstieg bei den Wohnkosten seit Beginn der Auswertungen (2004). Hingegen lag der Anstieg von Miete inklusive Betriebskosten bei gemeinnützigen Wohnbauträgern bei verhältnismäßig niedrigen 1,2 Prozent. „Wir tun natürlich schon jetzt und auch weiterhin alles in unserer Macht Stehende, um die Kostensteigerungen für unsere Mieterinnen und Mieter möglichst gering zu halten“, verspricht Wolfram Sacherer, Obmannstellvertreter GBV Steiermark. „Leider sind uns in vielerlei Hinsicht die Hände gebunden, auch wir sind abhängig von den Entwicklungen auf dem europäischen (Finanz-)Markt.“

Prinzip der Gemeinnützigkeit

Die enorme Mietentlastung bei den gemeinnützige Bauvereinigungen ergibt sich aus dem Prinzip der Kostendeckung. „Dieses sagt aus, dass die Miete für ein Objekt nur so hoch sein darf, wie die Rückzahlung der aufgenommenen Finanzierungen zuzüglich der Mittel für die ordnungsgemäße Erhaltung des Gebäudes“, so Sacherer.

2023: Errichtung neuen leistbaren Wohnraums

Und auch bei der Versorgung mit neuem Wohnraum lassen die Gemeinnützigen im kommenden Jahr wieder aufhorchen. Mit einem Bauvolumen von rund 230 Mio. Euro ist die Errichtung von 1.150 neuen Wohnungen im Jahr 2023 geplant. Zudem werden mehr als 1.200 fertiggestellte Wohnungen an ihre neuen Bewohnerinnen und Bewohner übergeben. „Obwohl uns bereits seit Beginn der Pandemie neben den überdurchschnittlichen Preissteigerungen vor allem auch die Verfügbarkeit von Materialien und Arbeitskräften zunehmend vor ernsthafte Probleme stellt, freuen wir uns, auch im kommenden Jahr wieder vielen Steirerinnen und Steirern ihre neuen Wohnungen übergeben zu dürfen“, so Christian Krainer.

Mehr als 135.000 Steirer:innen nutzen bereits das Angebot

Mit einem Angebot für alle Ansprüche – von der Mietwohnung, Miete mit Kaufoption oder dem Erwerb einer Eigentumswohnung, von der Starterwohnung über das Reihenhaus mit Eigengarten, auch für größere Familien, bis zum betreuten Wohnen für Senior:innen – die Gemeinnützigen bilden mit ihren Mitgliedsbetrieben die ganze Palette unterschiedlicher Wohnansprüche bestens ab. Es ist also nicht verwunderlich, dass zu den bestehenden 135.000  Wohneinheiten, welche die 25 gemeinnützigen Wohnbauträger der GBV Landesgruppe Steiermark derzeit verwalten, 2023 mehr als 1.200 neue Wohnungen durch Wohnungsübergaben hinzukommen werden – und für weitere 1.150 erfolgt im kommenden Jahr der Spatenstich.

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